Orange Days 2020

SI Club Oldenburg stärkt das Recht auf Selbstbestimmung von Frauen während der Corona-Krise

 

Unter dem Motto “Orange the World – Stand up for Women” startet am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, die weltweite Kampagne Orange Days. Auch Soroptimist International, Club Oldenburg, leistet mit einer Spende für Selbstbehauptungskurse bei der SELAM-Lebenshilfe einen Beitrag.

Oldenburg, 23. November 2020.  Schon im letzten Jahr waren die handgefertigten Weihnachtstollen der Oldenburger Soroptimistinnen ein Verkaufsschlager: 1.111 „kleine Optimistinnen“ erzielten den stolzen Erlös von 3.500 Euro. Damit sollten Selbstbehauptungskurse für Mädchen und Frauen mit Beeinträchtigungen bei der SELAM-Lebenshilfe finanziert werden. Bedingt durch die Corona-Pandemie und den Lockdown im Frühjahr mussten die Kurse 2020 aber zunächst verschoben werden. Anlässlich der unmittelbar bevorstehenden Orange Days übergab die Präsidentin des SI-Clubs Oldenburg Corinna Roeder jetzt am Montag den symbolischen Spendenscheck an die Leiterin der SELAM-Sportabteilung Sabine Nordbruch und an Eva Meißner, Kommunikationsleiterin der SELAM-Lebenshilfe. Das bedeutet grünes Licht für die Durchführung weiterer Kurse in 2021.

Mädchen und Frauen mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen sind überdurchschnittlich häufig von Gewalt betroffen. Zusätzlich leidet ihr Selbstwertgefühl unter den durch die Corona-Krise bedingten Einschränkungen. „Gerade für diese Gruppe ist es schon unter normalen Rahmenbedingungen oftmals schwierig, sich verständlich zu machen, wenn sie in Gefahr oder Bedrängnis geraten. Ein spezieller Kurs, der ihnen zeigt, wie sie selbstbewusst ‚nein‘ sagen und sich notfalls wirkungsvoll zur Wehr setzen können, ist aus unserer Sicht unentbehrlich“, erläutert Roeder.

Gerade jetzt ist es aus Sicht der Soroptimistinnen nötig, die Gesellschaft für das Thema Gewalt gegen Frauen insgesamt stärker zu sensibilisieren. Denn die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen haben weltweit zu einem weiteren Anstieg von Gewalt gegen Frauen geführt. Berufliche und daraus resultierende soziale Probleme innerhalb der Familien oder die phasenweisen Ausgangsbeschränkungen sind nur zwei der Gründe. „Wir haben große Sorgen, dass Millionen von Frauen und Mädchen unbemerkt erhebliches physisches und psychisches Leid erfahren“, warnt Dr. Renate Tewaag, Präsidentin von Soroptimist International Deutschland. Auch in den digitalen Medien sei ein sprunghafter Anstieg von geschlechtsspezifischer Gewalt zu verzeichnen. „Die Pandemie wirkt in dieser Hinsicht wie ein Brandbeschleuniger“, so Tewaag.

Dennoch gibt es auch in diesem Krisenjahr erfreuliche Lichtblicke: Im September und Oktober konnten – mit Alltagsmasken und Hygieneauflagen – doch schon zwei Kurstermine stattfinden. „Wir konnten mit Frau Lena Normann eine weitere engagierte Wen-Do-Trainerin für unsere Arbeit gewinnen. Wen-Do bedeutet „Weg der Frau“ und setzt vor allem auf Gewaltprävention. Lena Normann war schon in der ersten Stunde von dem intensiven kleinschrittigen Lernen unserer Frauen ganz begeistert“, erläutert Sabine Nordbruch das Konzept bei der SELAM-Lebenshilfe. „Mit den Selbstbehauptungskursen wird es im Frühjahr 2021 weitergehen, so dass die Spende auf jeden Fall zweckgebunden und zielgerichtet eingesetzt werden kann“, bekräftigt Eva Meißner.

„Die kleine Optimistin“, wie die Weihnachtsstolle des Soroptimist International Club Oldenburg liebevoll getauft wurde, wird auch in diesem Jahr wieder die Adventszeit versüßen. Wer sie kosten möchte, muss sich beeilen, denn es wurden bereits über 1.500 Stollen über die Website des Clubs bestellt. Der Erlös aus der diesjährigen Aktion kommt einem Projekt für Nachhilfeunterricht an der Grundschule Nadorst zugute, um insbesondere sozial schlechter gestellte Kinder dabei zu unterstützen, auch während der Corona-Pandemie den Anschluss im Unterricht zu behalten.

www.selam-lebenshilfe.de

Zur Weihnachtsaktion "Die kleine Optimistin"




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